Geothermie

Dank der modernen Technologien kann man prinzipiell überall die klimaschonende und umweltfreundliche Energiequelle der Geothermie nutzen. Aus diesem Grund zählt die Geothermie mittlerweile zu den am häufigsten verwendeten alternativen Energien. Im Erdinneren herrschen im Kern extrem hohe Temperaturen von rund 6.000 Grad Celsius. Diese Erdwärme, welche von dem flüssigen Kern an die Erdoberfläche geleitet wird, bezeichnet man als Erdwärme oder auch Geothermie. Die Hitze erwärmt auf dem langen Weg an die Oberfläche Erd- und Gesteinsschichten sowie Wasserreservoirs, welche entweder zur Stromgewinnung oder aber auch zur Wärmegewinnung genutzt werden können. Die Geothermiekraftwerke sind absolut umweltschonend und produzieren im Gegensatz zu den Kohlekraftwerken keinerlei klimaschädlicher Gase wie das Kohlendioxid.

Der Weg der Wärme an die Erdoberfläche

Um Energie aus der Wärme zu gewinnen, muss diese zuerst aus der Tiefe an die Erdoberfläche gelangen, wofür zwei Möglichkeiten existieren. Entweder geschieht dies durch heißes Wasser aus den thermalen Wasserschichten oder aber über extrem heißes Gestein. Für die Wärmegewinnung durch das heiße Gestein wird Wasser mittels riesigen Pumpen weit in die Tiefe gepumpt, wodurch es sich wegen des heißen Gesteins erhitzt und anschließend wieder an die Erdoberfläche gefördert wird. Das heiße Thermalwasser wird dagegen direkt an die Erdoberfläche gepumpt. Zur Strom- oder Wärmeerzeugung kann man beide Verfahren verwenden. Da die Erdwärme vollkommen unabhängig vom Klima und dem Wetter ist, steht diese Energie jederzeit zur Verfügung und ist somit die unabhängigste alternative Energieform.

Wärmegewinnung durch Heizwerke

Für die Wärmegeneration wird das 50 bis 100 Grad heiße Thermalwasser zuerst durch einen angeschlossenen Wärmetauscher geführt und anschließend in das Heizwerk geleitet. Nachdem die Wärme dem Wasser entzogen und das Wasser abgekühlt ist, wird es wieder in die tiefe Quelle gepumpt. Bereits im Jahr 1913 wurde das weltweit erste Geothermie-Heizwerk in Italien gebaut. Nachdem hierzulande das erste Erdwärme-Heizwerk im Jahre 1998 in Erding fertig gestellt wurde, existieren mittlerweile über 25 große Anlagen. Diese sind in verschiedenen Gebieten im ganzen Bundesland verteilt, wo heiße Thermalquellen in 1.000 bis 2.800 Metern Tiefe vorkommen. Die Privathaushalte können in Deutschland mittels einer speziellen Wärmepumpe die Fernwärme aus derartigen Heizwerken beziehen.

Die momentane Entwicklung der Geothermie

Es besteht nach wie vor ein extrem hohes Potential bei der Nutzung von Geothermie für die Erzeugung von Wärme und Strom. Hierzulande beträgt in der Branche der Geothermie ein jährliches Wachstum von rund 14 Prozent. Momentan sind in der Geothermie-Branche rund 10.000 Angestellte beschäftigt. Vor allem die Wärmepumpen in den Privathaushalten spielen bei der Erdwärmenutzung eine entscheidende Rolle. Immer mehr Menschen sind an dieser Energieform interessiert und installieren in ihren Häusern solche Wärmepumpen. Die Erdwärme ist jederzeit beständig verfügbar und leistet einen großen Beitrag zum Klimaschutz.